I.
Der Geschäftsklimaindikator für den Einzelhandel ist im Januar
leicht gesunken, er lag aber weit über dem Ergebnis des Vorjahresmonats.
Die Stimmung bei den befragten Unternehmen bezüglich
der aktuellen Geschäftslage gab zu Jahresbeginn etwas nach,
blieb aber immer noch ziemlich hoch. In ihren Geschäftserwartungen
für die nächsten sechs Monate zeigten sich die Firmen sogar
etwas zuversichtlicher als im Dezember. Nach Schätzungen des
Statistischen Bundesamts hat der Einzelhandel das Jahr 2017 voraussichtlich
mit einem realen Umsatzzuwachs von knapp 3%
abgeschlossen, nominal dürfte sich das Plus auf 4,7% belaufen
haben. Im Jahresdurchschnitt waren die Preise um 1,9% höher als
im Vorjahr. Angesichts der im Januar nahezu unverändert gebliebenen
Lagerbestände wollten die Firmen ihre Bestelltätigkeit
etwas seltener ausweiten. Den Umfrageergebnissen zufolge sind
Preisanhebungen genauso häufig vorgesehen wie im Dezember.
Eine Erhöhung der Mitarbeiterzahl ist ebenfalls geplant. Die
gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen für den Konsum
bleiben 2018 aller Voraussicht nach positiv.
II.
Im Gebrauchsgüterbereich kühlte sich das Geschäftsklima ebenfalls
leicht ab. Die aktuelle Lage wurde weniger positiv bewertet.
Auch die Skepsis bei den Geschäftserwartungen hat zugenommen.
Trotz der gewachsenen Lagerüberhänge wollten die befragten
Firmen ihre Bestelltätigkeit ausweiten. Per saldo rechneten sie
häufiger damit, höhere Verkaufspreise durchsetzen zu können.
Die Personalpläne waren weiterhin auf Expansion ausgerichtet. Im
Verbrauchsgüterbereich waren die Firmen weniger zufrieden mit
ihrer aktuellen Geschäftslage. Die erzielten Umsätze verfehlten
die Vorjahresergebnisse und die Lagerbestände an unverkauften
Waren haben sich vergrößert. Demzufolge korrigierten die Einzelhändler
ihre Bestellpläne nach unten. Die Verkaufspreise sollen
tendenziell weiter steigen.
III.
Der Einzelhandel mit elektrischen Haushaltsgeräten ist nach dem
umsatzstarken Jahr 2017 mit Schwung ins neue Jahr gestartet.
Daraufhin deuten sowohl die als ausgesprochen gut bewertete
aktuelle Geschäftslage als auch die wieder optimistisch gewordenen
Geschäftserwartungen hin. Elektrische Haushaltsgeräte standen
auch im Jahr 2017 oben auf der Anschaffungsliste der Verbraucher.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamts wurde von
Januar bis November 2017 ein nominales Umsatzplus von 4%
gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum verzeichnet
(real 5%). Aufgrund des gestiegenen Umweltbewusstseins und der
wachsenden Sensibilität für Energie- und Ressourceneffizienz
gewinnen besonders energieeffiziente Elektrogeräte deutlich an
Marktanteil. Weitere Faktoren für die steigende Nachfrage nach
elektrischen Haushaltsgeräten sind die gute Baukonjunktur, sowie
die gute Stimmung im Hinblick auf Wohnungsrenovierungs- und
Modernisierungsmaßnahmen. Angesichts der teilweise reduzierten
Lagerbestände planten die befragten Firmen zum ersten Mal
seit September vergangenen Jahres eine Ausweitung der Bestelltätigkeit.
Der Umfrage zufolge beabsichtigten die Firmen, den
negativen Preistrend umzukehren. Die befragten Firmen planten
weiteren Personalaufbau, wenngleich nicht mehr so häufig wie im
Vormonat. Der Ausbau der Service- und Beratungskompetenzen
vor Ort gilt als einer der Schlüssel für den zukünftigen Erfolg der
Branche.
IV.
Der Geschäftsklimaindikator für den Einzelhandel mit Uhren,
Schmuck und Edelmetallwaren ist im Januar merklich gesunken
und lag damit nur noch knapp über dem langjährigen Durchschnitt.
Die aktuelle Geschäftslage wurde nicht mehr als zufriedenstellend
bezeichnet und vom zukünftigen Geschäftsverlauf
erwarteten die befragten Händler keine Wende zum Besseren.
Bereits im vergangenen Jahr standen der überwiegend positiv
bewerteten Geschäftslage pessimistische Geschäftsaussichten
gegenüber. Die Mehrheit der Umfrageteilnehmer beurteilte im
Januar ihre Lagerbestände als zu hoch und hielt an ihren restriktiven
Orderplänen fest. Die Einzelhändler haben höhere Verkaufspreise
durchgesetzt und auch für die nächsten drei Monate sehen
sie Preiserhöhungsspielräume, wenngleich nicht mehr so häufig
wie zuvor. Im Durchschnitt des vergangenen Jahres haben die
nominalen Umsätze nahezu stagniert; am aktuellen Rand haben
sie das Vorjahresergebnis sogar unterschritten. Trotzdem gaben
die Firmen im Januar an, zum ersten Mal seit April 2017 ihren Personalbestand
vergrößern zu wollen. Die Branche spürt den Rückgang
der Kundenfrequenz als Folge der Tendenz zu höherwertigem
Echtschmuck und weg von den Trendartikeln. Im Uhrensegment
wurden die Absatzaussichten nicht zuletzt aufgrund des
schwächelnden Geschäfts mit ausländischen Touristen als mäßig
eingestuft. So steht der stationäre Facheinzelhandel vor der Herausforderung,
aktiv auf Maßnahmen zur Kundenbindung zu
setzen.
V.
Der Geschäftsklimaindikator für den Nahrungs- und Genussmitteleinzelhandel
ist auf hohem Niveau gesunken. Sowohl die
Geschäftslage als auch die -erwartungen konnten ihre hervorragenden
Werte des Vormonats nicht halten. Die befragten Firmen
rechneten weiterhin mit größeren Preisgestaltungsspielräumen.
Allerdings haben die Auftriebskräfte im Vergleich zur Entwicklung
im Herbst vergangenen Jahres deutlich nachgelassen. Nach Angaben
des Statistischen Bundesamts konnte die Branche vom Januar
bis November 2017 einen nominalen Umsatzzuwachs von 4,4%
verbuchen. Zum Teil geht dieses Plus auf den Anstieg der Verkaufspreise
um 1,8% zurück. Die Firmen planten eine Erhöhung der
Mitarbeiterzahl.