I.
Das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe trübte sich zu Jahresbeginn
geringfügig ein – es bleibt jedoch nach wie vor außerordentlich
günstig. Die an der ifo Konjunkturumfrage teilnehmenden
Unternehmen bewerteten ihre momentane Geschäftslage so positiv
wie noch nie. Allerdings blickten die Firmen weniger zuversichtlich
in die nahe Zukunft als zuletzt. Die Auslastung der Gerätekapazitäten
stieg von 78,5 auf 79,8% und lag damit 3,1 Prozentpunkte
über dem Vorjahresniveau. 45% der Befragungsteilnehmer berichteten
von Behinderungen der Bautätigkeit (Januar 2017: 43%).
Über Beeinträchtigungen durch das Wetter klagten 28% der Baufirmen
und damit in etwa so viele wie im Vorjahr. Arbeitskräftemangel
nannten 13% (Januar 2017: 7%) und Auftragsmangel 9%
der befragten Firmen (Januar 2017: 14%). Die Reichweite der Auftragsbestände
verlängerte sich geringfügig um 0,1 auf 3,9 Monate;
vor Jahresfrist betrug der Umfragewert 3,5 Monate. Die Preise
konnten etwas häufiger angehoben werden als zuletzt. Für die
kommenden Monate gingen die Befragungsteilnehmer von größeren
Preiserhöhungsspielräumen aus. Die Unternehmen planten
vermehrt, die Zahl ihrer Mitarbeiter im Laufe der nächsten drei bis
vier Monate zu erhöhen. Seit der Wiedervereinigung wurde noch
nie ein höherer Umfragewert gemessen.
II.
Im Hochbau trübte sich das Geschäftsklima etwas ein, was auf den
gewerblichen Hochbau zurückzuführen war. In den beiden anderen
Teilsparten stieg der Indikator geringfügig. Die Geschäftslage
im Hochbau nahm leicht zu und erreichte ein neues Allzeithoch.
Neue Höchststände wurden sowohl im Wohnungsbau als auch im
gewerblichen Hochbau gemessen. Lediglich im öffentlichen Hochbau
trübte sich die Lagebeurteilung etwas ein. Die Geschäftsaussichten
für die nahe Zukunft wurden im öffentlichen Hochbau positiver
beurteilt, während die Zuversicht in den beiden anderen Teilsparten
abnahm. Insgesamt waren die befragten Hochbaufirmen
daher weniger optimistisch als noch im Dezember. Die Auslastung
der Gerätekapazitäten stieg im Hochbau auf 79,3%; vor Jahresfrist
lag der Wert bei 76,8%. Behinderungen bei der Ausführung von
Bauvorhaben waren bei 38% der Baufirmen zu verzeichnen. Ein
Fünftel der Befragten klagte über ungünstige Witterungsverhältnisse
(Januar 2017: 22%). 11% der befragten Firmen gaben Arbeitskräftemangel
und 7% Auftragsmangel als Ursache für die Beeinträchtigung
an (Januar 2017: 6% bzw. 11%). Die Reichweite der Auftragsbestände
erhöhte sich im öffentlichen Hochbau um 0,2 auf
3,4 Monate; vor Jahresfrist lag der Umfragewert bei 2,7 Produktionsmonaten.
Im Wohnungsbau und im gewerblichen Hochbau
stagnierten die Auftragspolster dagegen bei 3,7 bzw. 4,1 Monaten
– die Auftragsbestände beider Teilsparten übertrafen den jeweiligen
Vorjahreswert um 0,2 Produktionsmonate. Die Preise konnten
häufiger heraufgesetzt werden. Für die kommenden Monate rechneten
die Unternehmen mit weiteren Preiserhöhungen. Insbesondere
im gewerblichen Hochbau stiegen die Erwartungen
merklich.
III.
Im Tiefbau war das Geschäftsklima im Januar geringfügig günstiger
als im Vormonat. Die befragten Tiefbaufirmen schätzten ihre
aktuelle Lage zufriedener ein als im Dezember. Damit wurde ein
neuer Rekordwert erreicht. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts
haben die Investitionen in Tiefbauwerke im vergangenen
Jahr um 4,4% zugenommen; dies war der stärkste Anstieg seit
1999. Ursachen hierfür sind zum einen die Investitionsoffensive
des Bundes, der inzwischen wesentlich mehr Mittel für Straßenund
Schienenwege bereitstellt. Zum anderen wirkt sich die verbesserte
Finanzlage der Kommunen positiv auf deren Investitionsspielräume
aus. Die Geschäftsentwicklung in den nächsten Monaten
schätzten die Tiefbaufirmen etwas weniger zuversichtlich ein
als noch im Dezember. Dennoch liegen die Erwartungen auf einem
sehr hohen Niveau. Der Ausnutzungsgrad des Maschinenparks
stieg merklich um 3,1 Prozentpunkte auf 79,8%. Von den Tiefbaufirmen
berichteten 55% über Behinderungen der Bautätigkeit.
Zwei Fünftel der Befragten klagten über schlechte Witterungsverhältnisse.
Im Vorjahr lag der Wert ähnlich hoch (39%). Arbeitskräftemangel
und fehlende Aufträge nannten 15% bzw. 12% der
Umfrageteilnehmer. Im Straßenbau waren Behinderungen durch
negative Witterungseinflüsse (48%) und Arbeitskräftemangel
(17%) häufiger anzutreffen als im sonstigen Tiefbau (36% bzw.
14%). Die Reichweite der Auftragsbestände verlängerte sich im
Straßenbau leicht von 3,3 auf 3,4 Monate und im sonstigen Tiefbau
von 4,0 auf 4,1 Monate; damit lagen beide Teilsparten jeweils
0,4 Monate über dem Vorjahreswert. Die Firmenmeldungen deuten
darauf hin, dass die Preise spartenübergreifend häufiger angehoben
werden konnten. Die Tiefbaufirmen gingen zudem wesentlich
häufiger als zuletzt von Preiserhöhungen in den nächsten
Monaten aus.