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Von der Autofabrik bis zum Zeitungskiosk

Über 35.000 Menschen ließen sich am 19. April von der Vielfalt der Logistik begeistern

Aus einem Programm von mehr als 340 Veranstaltungen konnten alle Logistik-
Interessierten am elften Aktionstag des Wirtschaftsbereichs Logistik wählen. Das Angebot
spiegelte die Vielfalt der Aufgaben in Supply Chain-Management und Logistik wider: Von
Automobilproduktion und Maschinenbau über Flughafenbetrieb und Umschlagterminals bis
hin zu Logistikzentren für Produktion, Handel und E-Commerce mit Non-Food-Artikeln oder
Lebensmitteln - auch die Möglichkeiten der Paketzustellung auf der „letzten Meile“ bis zum
Kunden wurden vorgestellt und diskutiert.

Die Veranstalter boten neben Betriebsführungen weitere spannende und innovative
Formate: In Dortmund erlebten die Teilnehmer bei einer Fahrt im historischen
Eisenbahntriebwagen den Weg eines Containers auf der Schiene und erfuhren - beginnend
am Container-Terminal - wie die Schiene in komplexe Logistikprozesse integriert werden
kann, bis hin zum Umschlag der Container am Zielort. Flughäfen und Seehafenterminals
öffneten ihre Türen, Binnenterminals in ganz Deutschland wurden vom Wasser und vom
Land aus bestaunt. In Duisburg gab es erstmals ein Logistik-Barcamp. Auch Lesungen
waren dieses Jahr im Angebot, ebenso ein World Café. Mehrere hundert Teilnehmer
verzeichneten die Karrieremessen, darunter der „Studententag LogistikRuhr“ der BVL in
Dortmund, die Berufsmesse „Vom Klicken bis zum Klingeln“ in Neuss oder die „Nacht der
Logistik“ in Osnabrück.

Die Gewinnung von Arbeitnehmern für den Wirtschaftsbereich Logistik war ein großes
Thema des Tages. Nach einer Umfrage des Deutschen Industrie- und
Handelskammertages fehlen in Deutschland insgesamt rund 1,6 Millionen Fachkräfte, jedes
zweite Unternehmen kann offene Stellen nicht besetzen. Davon ist auch die Logistik
betroffen. Nicht zuletzt deswegen nutzen viele Unternehmen den Aktionstag, um sich als
attraktive Arbeitgeber vorzustellen. Und es funktioniert: So mancher Besucher zeigte sich
fasziniert von der Vielfalt im Logistikzentrum, von der Technik und den großen Maschinen,
und von der Relevanz dessen, was die Logistik für die Gesellschaft leistet. Bemerkenswert
war, dass manche junge Frau und mancher junger Mann, die durch die Betriebe führten, in
den letzten Jahren durch Veranstaltungen beim Tag der Logistik gewonnen wurde.
„Wir brauchen ein stärkeres Logistik-Branding“, leitete Prof. Dr. Robert Blackburn,
Vorsitzender des Vorstands der Bundesvereinigung Logistik (BVL), aus diesen Beispielen
ab und fügte hinzu: „Logistik ist ein toller Arbeitsbereich, der allerdings am Arbeitsmarkt
im Wettbewerb steht mit der Automobilindustrie, dem Maschinenbau oder auch dem
Handel. Das ist eine echte Herausforderung, denn über diese Branchen wissen die
meisten Menschen mehr als über die oft im Hintergrund agierende Logistik.“ Es gelte also,
zu informieren und dabei auch an der emotionalen Wahrnehmung zu arbeiten.
Blackburn ergänzte: „Wenn wir über Logistik sprechen, dann meinen wir komplexe
Vorgänge, die eine immense Bedeutung für die Wirtschaft, aber auch für das tägliche
Leben jedes einzelnen Menschen haben.“ Tatsächlich ist die Logistik ist mit mehr als drei
Millionen Beschäftigten und einem Umsatz von 263 Milliarden Euro im Jahr 2017 der
drittgrößte Wirtschaftsbereich Deutschlands. Dennoch ist ein Großteil der Tätigkeiten in
Supply Chain Management und Logistik für die breite Öffentlichkeit unsichtbar. Der von
der BVL initiierte Tag der Logistik soll die spannenden Seiten und die Vielseitigkeit des
Wirtschaftsbereiches für alle interessierten Menschen erlebbar machen, in ganz
Deutschland und darüber hinaus. Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist kostenfrei.
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Der Tag der Logistik ist international

Die Idee des Tages der Logistik verbreitet sich unter dem internationalen Namen „Supply
Chain Day“ auch über Deutschland hinaus – in die Nachbarländer Europas bis hin nach
Südafrika, Korea, China, USA und erstmals sogar in die Karibik auf Martinique. Durch
internationale Kontakte der BVL und europaweite Verbindungen der European Logistics
Association (ELA) in Brüssel konnten in mindestens 23 Ländern Unternehmen und
Organisationen gewonnen werden, am 19. April Veranstaltungen zu logistischen Themen
durchzuführen, beispielsweise Niederlande, Luxemburg, Frankreich, Portugal,
Griechenland, Großbritannien, Irland, Schweiz, Österreich, Ungarn, Tschechien, Polen,
Litauen, Bulgarien, Rumänien, Ukraine, Russland, Türkei, Korea, Singapur, China,
Südafrika, Martinique, USA.

Nächster Tag der Logistik ist der 11. April 2019


Einige Reaktionen zum Tag der Logistik 2018:
„Für die Schüler ist es interessant, neben der Theorie, die sie im Unterricht vermittelt
bekommen, auch in die Praxis hinein zu schnuppern und die Prozesse, die in
produzierenden Unternehmen ablaufen, anhand eines Planspiels selbst mitzugestalten und
zu optimieren.“ - Martin Wesch, Fachlehrer des Wirtschaftskurses am Werner-von-
Siemens-Gymnasium in Magdeburg, Teilnehmer beim Planspiel des IFAK e.V.
„Der Vortrag war sehr interessant, jetzt kann ich Industrie 4.0 gut verstehen und
erklären.“ - Bartosz Witkowski, Jugendberufshilfe, Teilnehmer bei Klaus Pahlke GmbH &
Co. Fördertechnik KG