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Verarbeitendes Gewerbe: Guter Start ins neue Jahr

ifo Konjunkturumfragen Januar 2018

I.

Die Zufriedenheit mit der aktuellen Geschäftslage im Verarbeitenden Gewerbe erreichte zu Beginn des Jahres eine neue Höchstmarke. Insbesondere die Produzenten von Investitionsgütern bewerteten ihre gegenwärtige Situation sehr günstig. Zwar büßte die Nachfrage etwas an Schwung ein, auf die  Auftragsbestände schlug sich dies jedoch nicht nieder. Diese sind im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen, was sich auch in einer günstigen Bewertung zeigte. Parallel konnte die   Kapazitätsauslastung deutlich über das langfristige Mittel gehoben werden. Die Lagerbestände wuchsen per saldo zwar, blieben aber auf einem sehr niedrigen Niveau. Dazu passend waren die Produktionspläne weiterhin expansiv ausgerichtet. Genauso wie die Exporterwartungen waren die allgemeinen Geschäftsaussichten weiterhin von deutlicher Zuversicht geprägt, jedoch nicht so deutlich wie noch zuletzt. Insgesamt stieg der Klimaindikator, dank der günstigen Lagebeurteilung, dennoch leicht.

 

II.

Der Umsatz im Bereich der Druckerzeugnisse lag im November 2017 knapp 2% unterhalb des entsprechenden Vorjahreswerts. Zur gleichen Zeit befanden sich auch die Lageurteile auf einem niedrigen Niveau. Seitdem verbesserten sich diese jedoch deutlich und erreichten im Januar 2018 den höchsten Stand seit über 26 Jahren. Gleichzeitig fielen auch die Geschäftsaussichten günstiger aus und waren nun von leichtem Optimismus geprägt, auch wenn von den ausländischen Märkten nur vereinzelt neue Impulse erwartet wurden. Insgesamt stieg der Geschäftsklimaindikator und erreichte ein sehr hohes Niveau. Die Nachfrage zog zuletzt etwas an und auch die Auftragsbestände wurden günstiger bewertet. Dem Statistischen Bundesamt zufolge war die Produktion in den ersten elf Monaten 2017 0,8% niedriger als noch 2016. Für die kommenden Monate dürfte die Produktion nur vereinzelt angehoben werden. Zwar konnte die Kapazitätsauslastung im Vergleich zum Oktober des Vorjahres merklich angehoben werden, weitere Steigerungen erscheinen aufgrund des derzeit akuten Arbeitskräftemangels jedoch eher unwahrscheinlich.

Dank einer weiterhin sehr günstigen Situation in der Baubranche verbesserten sich auch die aktuellen Lageurteile in der Branchengruppe Glasgewerbe, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden. Ihre Auftragsbestände beurteilten die Umfrageteilnehmer unverändert günstig, auch wenn die Nachfrage etwas an Fahrt verlor. Die Kapazitätsauslastung sank zwar im Vergleich zum Vorjahresdurchschnitt leicht, lag aber immer noch deutlich über dem langfristigen Mittel. Den offiziellen Zahlen zufolge war die Produktion im November 2017 4,75% höher als im entsprechenden Vorjahresmonat. Die – auch wegen der gestiegenen Lagerüberhänge – wieder angehobenen Produktionspläne deuten darauf hin, dass die Produktion in den kommenden Monaten weiter ausgeweitet werden dürfte. Die Umsätze fielen laut amtlicher Angaben 2017 rund 2% höher aus als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Auch die Auslandsumsätze trugen zu dieser Entwicklung bei. Die Exporterwartungen sanken gemäß den Ergebnissen der Umfrage erneut, Zuwächse wurden weiterhin erwartet jedoch seltener als zuletzt. Analog fielen auch die allgemeinen Geschäftsperspektiven weniger optimistisch aus als zuletzt, so dass insgesamt der Klimaindikator sank.

Der Geschäftsklimaindikator im Bereich Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen sank zum dritten Mal in Folge. Ursächlich hierfür waren die Geschäftserwartungen, die trotz höherer Wachstumspotenziale auf den ausländischen Märkten weniger zuversichtlich ausfielen. Während der Umsatz rund 2% über dem entsprechenden Vorjahreszeitraum lag, fiel der Auftragseingang sogar 4% höher aus. Dies spiegelte sich auch in der Bewertung der Auftragsbestände. Obwohl die Nachfrage den Schwung vom Jahresende nicht ganz in das neue Jahr mitnehmen konnte, waren die befragten  Unternehmen so zufrieden mit ihren Orderbüchern wie seit August 2011 nicht mehr. Gemessen in Monaten war der Auftragsbestand auf einem neuen Höchststand, bei einer gleichzeitig herausragenden Kapazitätsauslastung von 93,9%. Die günstige Auftragslage beeinflusste auch die Beurteilung der momentanen Lage. Beinahe zwei Drittel aller Befragten empfanden ihre gegenwärtige Geschäftssituation als gut. Dem Statistischen Bundesamt zufolge war die Produktion am aktuellen Rand höher als vor Jahresfrist, den Angaben der Umfrageteilnehmer zufolge dürfte diese in den kommenden Monaten weiter ausgeweitet werden. Auch diese Branche leidet jedoch unter einem Fachkräftemangel, der den Expansionsplänen gegenübersteht.

Ein Viertel aller Befragten gab an, dass ein Mangel an Arbeitskräften ihre Produktion behindere.