• "Es gibt Informationen über Dich, Deine Freunde und andere Menschen um Dich herum."
Kinder sollten Richtlinien haben, welche Informationen, Videos, Fotos oder Beiträge von sich selbst oder anderen weitergegeben werden sollten und welche nicht. Privatadresse, der Name der Schule, die man besucht, Festnetznummer und E-Mail-Adressen sind Beispiele für Daten, die niemals öffentlich online weitergegeben werden sollten. Harmlos sind auf der anderen Seite unbedenkliche Selfies, Katzenbilder oder lustige GIFs. Das Familienrezept, das schon seit Generationen weitergegeben wurde? Nun, vielleicht sollte man Oma zuerst danach fragen.
• "Timing ist alles."
Wenn es Kinder nicht vermeiden können, Informationen über den aktuellen Aufenthaltsort zu teilen, sollten sie es zumindest zeitlich verzögert tun. Auf diese Weise, wird ein potenzieller Einbruch durch einen Social Media Post vermieden und man kann trotzdem seine Erfahrungen teilen.
• "Überprüfen von Social-Media-Einstellungen oder mögliche Änderungen der Datenschutzrichtlinien, die plötzlich bindend sind."
Unternehmen, die sich an Kinder richten, sind gesetzlich dazu verpflichtet, eine Datenschutzerklärung in ihre Nutzungsbedingungen aufzunehmen. Die Information ihrer jungen Nutzer entspricht auch den Standards des Children's Online Privacy Protection Act (COPPA). Es ist gerade für Eltern empfehlenswert, regelmäßig die Einstellungen des Online-Kontos der Kinder zu überprüfen.
• "Mit Gesetzen vertraut machen, die die Online-Privatsphäre schützen."
Eltern sollten dies in erster Linie tun, damit sie ihre Erkenntnisse an ihre Kinder weitergeben können. Dabei sollten sie ihre Sprache einfach und verständlich halten. Wenn Kinder mit Gesetzen vertraut gemacht werden, können sie auch erfahren, welche Informationen sie als Verbraucher an Unternehmen weitergeben oder vorenthalten können, die Daten von ihnen anfordern. Man sollte dabei auch die DSGVO in ihren Grundzügen erklären.
• "Eltern müssen Kinder bei den Privatsphäre-Einstellungen der Social-Media-Konten begleiten."
Wenn das Kind im richtigen Alter und bereit dafür ist, ein Social Media-Konto zu eröffnen, sollte es gemeinsam mit den Eltern eingerichtet und so viel Zeit wie möglich damit verbracht werden, die verschiedenen Privatsphäre-Einstellungen, die für diese spezielle Plattform angeboten werden, zu verstehen. Dies kann auch eine ausgezeichnete Gelegenheit sein, zusätzliche Tipps zu geben, wenn sie z.B. Freundschaftsanfragen von jemandem außerhalb ihres Kreises erhalten.
• "Informationen über die Plattformen sammeln, die Kinder benutzen."
Damit soll das Bewusstsein dafür geschärft werden, was online passieren kann, wenn nicht vorsichtig mit den Informationen umgegangen wird.
Datenschutz, Überwachung und Apps: eine komplizierte Liebesgeschichte
Es ist die ethische, moralische und rechtliche Verpflichtung eines Elternteils, seine Kinder zu schützen. Und ob es Kindern gefällt oder nicht, das gilt auch für ihr digitales Leben. Bevor ein neues Smartphone oder Tablet übergeben wird, sollten also bereits drei Dinge festgelegt worden sein: Erstens muss der Elternteil beurteilen, dass das Kind geistig und emotional reif genug ist, um ein Gerät zu besitzen und die Verantwortung dafür zu übernehmen; zweitens muss es eine offene Kommunikation zwischen Eltern und Kind über Online-Aktivitäten geben; an dritter Stelle steht eine Vereinbarung über die Erwartungen, wie das Gerät genutzt wird, einschließlich der Zeitdauer und welche Arten von Websites besucht werden.
Das „Aufziehen“ von Digital Natives ist nicht einfacher geworden und wird in Zukunft wahrscheinlich noch schwieriger werden. In nicht allzu ferner Zukunft werden sich die Vorzeichen umkehren und sie werden selbst Kinder großziehen – eine zweite oder dritte Generation von Digital Natives. Man kann sich nur vage vorstellen, wie das Leben dann sein wird. Aber bis dahin ist es für Eltern entscheidend, ein Konzept des Online-Datenschutzes zum eigenen Wohl und für kommende Generationen zu verinnerlichen.