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Digitalisierung der Arbeit: Was heißt das konkret?

Interview

Der digitale Wandel und seine Auswirkungen auf unsere Arbeitswelt, „Stichwort Arbeit 4.0“, werden viel und sehr kontrovers diskutiert. Viele Arbeitnehmer haben Angst vor dem Verlust ihrer Arbeitsplätze – andere prognostizieren einen Anstieg des Wohlstandes. Doch welche Auswirkungen und Veränderungen bringt die Digitalisierung konkret für uns? Wie sieht zum Beispiel zukünftig ein Arbeitsplatz aus? Welche neuen Möglichkeiten schaffen digitale Lösungen, aber auch welche Risiken?
 
Dazu Michael Rosbach, Vorstand der Scopevisio AG.
 
Digitale Transformation der Arbeit, Neues Arbeiten, Arbeit 4.0 – das alles sind schwammige Begriffe. Was steckt konkret dahinter und wie müssen wir uns das Arbeiten im digitalen Zeitalter vorstellen?
 
Michael Rosbach: „Noch nie wurden Arbeitsplätze und Arbeitsweisen so verändert wie durch die Digitalisierung. Durch eine große Bandbreite an digitalen und über das Internet verfügbaren Lösungen – das fängt beim Smartphone an und reicht bis hin zur komplexer Unternehmenssoftware in der Cloud - können Mitarbeiter ihren Arbeitsort und ihre Arbeitszeit selbstständig bestimmen, zum Beispiel im Home Office arbeiten oder mobil unterwegs. Arbeit ist also nicht mehr an Zeiten und Orte gebunden und kann dank der Technologien ganz neu organisiert werden. Teams zum Beispiel arbeiten heute abteilungs- und auch länderübergreifend. Sie organisieren sich selbst ohne strenge Hierarchien – aber mithilfe von digitalen Werkzeugen wie so genannten Collaboration-Tools. Aber auch die Gestaltung von Büros beeinflusst das „neue Arbeiten“. Offene Strukturen sorgen für flexible Bürobelegungen, Ruhe- und Aktivitätszonen bieten jedem Mitarbeiter die passende Arbeitsumgebung. Nicht zuletzt verändert die Technik die Tätigkeiten: Viele manuelle Arbeitsschritte wie etwa in der Buchhaltung erledigt künftig der Kollege Roboter.“
 
Untersuchen von Oxford zeigen, dass viele Arbeitsplätze durch die Digitalisierung verloren gehen. Auch viele Experten beschreiben so die Veränderungen der Arbeitswelt. Wie bewerten Sie diese Prognosen?
 
Michael Rosbach: „Ich sehe die Zukunft weniger pessimistisch, sogar sehr optimistisch. Ja, es wird Veränderungen geben. So werden etwa mit Hilfe künstlicher Intelligenz ganze Arbeitsabläufe automatisiert. Lästige Einzeltätigkeiten oder Routinen fallen hierdurch für Mitarbeiter einfach weg. Gleichzeitig entstehen aber viele neue – und in der Wertschöpfung höhere – Aufgaben. Ein Steuerberater zum Beispiel wird einen Teil seines Geschäfts - nämlich die reine Mandantenbuchhaltung - an den Computer abgeben. Gleichzeitig wird er aber neues Geschäft erhalten, zum Beispiel die digitale Beratung seiner Mandanten. Insgesamt ist die Digitalisierung also kein Jobkiller, sondern ein Jobmotor. Viele neue Services und Ideen werden entstehen, die Deutschland wirtschaftlich voranbringen.“
 
Sie helfen ja mittelständischen Unternehmen bei der digitalen Transformation der Arbeit. Was raten sie zum Beispiel einem lokalen Gewerbebetrieb mit 100 Mitarbeitern? Wie soll es vorgehen?
 
Michael Rosbach: „Unternehmen sollten bei der Digitalisierung ganzheitlich vorgehen. Dabei sollte ihnen immer klar sein, dass die digitale Transformation ein tiefgreifender und langfristiger Prozess ist. Ganz wichtig ist, Mitarbeiter einzubeziehen und ihre Wünsche ernst zu nehmen, z.B. ob sie Teilzeit, Home Office und flexible Arbeitszeiten wünschen. Genauso wichtig ist es, über interne Prozesse, Optimierungen und die Vorteile für Mitarbeiter und Geschäftsführung zu sprechen und diese zu berücksichtigen. Die technische Umsetzung kommt dann eigentlich erst am Schluss der gesamten Digitalisierung. Hierbei helfen externe Partner wie Scopevisio. Unsere digitale Plattform macht ‚neues Arbeiten‘ möglich und unterstützt Unternehmer in der praktischen Umsetzung.“
 
Michael Rosbach, Vorstand Scopevisio AG, Download