SITiG-Vorsitzende Thun: „Bundesagentur kann zum Katalysator der Digitalisierung im Gesundheitswesen werden.“
Die Digitalisierung birgt im Gesundheitsbereich große Chancen für die Prävention, Diagnose und Heilung von Krankheiten. Mit dem Gesetz für sichere digitale Kommunikation und Anwendungen im Gesundheitswesen, dem sogenannten E-Health-Gesetz, wurde ein wichtiger Grundstein für die Digitalisierung gelegt. Es fehlt jedoch weiterhin an Geschwindigkeit und einer Gesamtstrategie, um die Digitalisierung im Gesundheitswesen nach vorne zu bringen. Um elektronische Patientenakten und die darauf aufbauenden E-Health-Anwendungen für die Versicherten und auch die Forschung im Interesse der Patienten schnell zur Verfügung stellen zu können, schlagen der Digitalverband Bitkom und der Spitzenverband IT-Standards im Gesundheitswesen (SITiG) die Einrichtung einer übergreifenden Bundesagentur für Digitalisierte Medizin vor. „Die Digitalisierung der medizinischen Forschung und Versorgung muss beschleunigt werden. Die bestehenden Verfahren sind nicht ausreichend, etwa um Rahmenbedingungen für Interoperabilität und Datensicherheit zu schaffen“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Eine Bundesagentur für Digitalisierte Medizin kann Rahmenbedingungen für technische und semantische Interoperabilität und zur Umsetzung von Datenschutz- und Datensicherheitsvorgaben schaffen.“
Auf Basis einer von der Bundesregierung noch vorzulegenden E-Health-Strategie könnte eine Bundesagentur ressortübergreifend arbeiten und alle relevanten Akteure einbinden. „Durch eine zügige Umsetzung kann die Bundesagentur für Digitalisierte Medizin zum Katalysator der Digitalisierung im Gesundheitswesen werden“, sagt die SITiG-Vorsitzende Prof. Dr. Sylvia Thun. Nur so habe Deutschland eine Chance zu seinen europäischen Nachbarländern und anderen Vorreiternationen aufzuschließen, die Zukunft der Gesundheitsversorgung und der medizinischen Forschung in Europa aktiv mitzugestalten und zum Technologie- und Forschungsstandort Nummer Eins zu werden. „Im Interesse des Fortschritts einer notwendigen Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen bieten die Unterzeichner ihre Unterstützung für die Umsetzung an“, sagt Thun.
Elektronische Patientenakten und die damit verbundenen E-Health-Anwendungen tragen maßgeblich dazu bei, die Digitalisierung im Gesundheitswesen voranzutreiben. Bis heute sind aber noch nicht alle Akteure im Gesundheitswesen in ausreichendem Maße vernetzt, um eine integrierte Gesundheitsversorgung zu ermöglichen. Die aktuelle Fragmentierung des deutschen Gesundheitswesens ist ein Hindernis für die bestmögliche Versorgungsqualität, Effizienz und Sicherheit der Patienten. Eine Bundesagentur für Digitalisierte Medizin könnte hier aus Sicht von Bitkom und SITiG Abhilfe schaffen.