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Industrie: Gesunkene Geschäftserwartungen

ifo Konjunkturperspektiven 1/2017 – 44. Jahrgang

I.
Im Verarbeitenden Gewerbe wurde die momentane Geschäftslage erneut günstiger eingestuft. Die Geschäftserwartungen fielen jedoch – trotz besserer Exportaussichten – weniger optimistisch aus. Insgesamt sank der positive Klimaindikator leicht. Die Produktionspläne blieben beinahe unverändert expansiv. Für die kommenden Monate sahen wieder sichtlich mehr Teilnehmer Preiserhöhungsspielräume. Mit 86% lag die Kapazitätsauslastung genau einen Prozentpunkt oberhalb des Vorjahreswerts.

II.
Im Vorleistungsgütergewerbe gab das gute Geschäftsklima leicht nach, weil sich die befragten Unternehmen nicht mehr ganz so zufrieden mit ihrer derzeitigen Situation zeigten und auch der Blick auf die kommenden Monate etwas weniger zuversichtlich war. Dabei wurden aus dem Ausland weniger neue Impulse erwartet. Die Produktionspläne wurden nach unten revidiert, es waren aber weiterhin Ausweitungen geplant. Das Geschäftsklima im Bereich der Investitionsgüter konnte den guten Wert vom Vormonat beinahe halten. Die momentane Situation wurde zwar positiver bewertet, die weitere Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten wurde jedoch weniger optimistisch eingestuft.
Die Exporterwartungen hingegen waren sichtlich günstiger und auch die Beurteilung des Auftragsbestands fiel besser aus. Die Produktionspläne wurden abermals angehoben. Im Bereich der Konsumgüter sank der Klimaindikator leicht. Die Umfrageteilnehmer waren zum einen nicht mehr ganz so zufrieden mit der aktuellen Geschäftslage, zum anderen sanken die Geschäftserwartungen per Saldo unter den langfristigen Mittelwert. Die Exportaussichten verbesserten sich hingegen leicht. Die Auftragsbestände stiegen geringfügig an, während die Produktion seltener ausgeweitet werden soll. Im Ernährungsgewerbe fielen die nach wie vor guten Geschäftslageurteile zum vierten Mal in Folge weniger günstig aus. Auch wenn die Unternehmen deutliche neue Impulse aus dem Auslandsgeschäft erwarteten, fielen die zuletzt positiven Geschäftsaussichten deutlich in den negativen Bereich. Insgesamt sank der Klimaindikator spürbar.

III.
In der chemischen Industrie verbesserte sich das Geschäftsklima minimal. Die hervorragende Lageeinschätzung vom Vormonat konnte zwar nicht ganz gehalten werden, mit Blick auf die weitere Entwicklung nahm die Zuversicht jedoch weiter zu. Die gesunkenen Exporterwartungen entsprachen dem langfristigen Mittelwert. Die Unternehmen zeigten sich zufriedener mit ihrem Auftragsbestand und planten eine Ausweitung der Produktion in den kommenden Monaten. Im Bereich der Metallerzeugung und -bearbeitung drehte das Geschäftsklima wieder in den negativen Bereich. Die Unzufriedenheit mit der momentanen Situation nahm zu und für die kommenden Monate wurde auch keine Besserung antizipiert. Vom Auslandsgeschäft wurden nur mehr vereinzelt neue Impulse erwartet. Die Produktion soll dementsprechend gedrosselt werden. Im Maschinenbau blieb das Klima beinahe unverändert. Die momentane Geschäftslage wurde zwar günstiger eingestuft, die Geschäftsperspektiven wurden jedoch weniger optimistisch bewertet. Die Nachfrage legte weiter zu und die Unternehmen rechneten häufiger mit einem Anstieg der Ausfuhrtätigkeit.
Die Produktion soll entsprechend ausgeweitet werden. Die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen bewerteten ihre aktuelle Geschäftslage – bei weiterhin steigenden Auftragsbeständen – erneut positiver. Die Geschäfts- und Exporterwartungen verschlechterten sich zwar, blieben aber oberhalb des langjährigen Mittelwerts. Insgesamt verbesserte sich das Geschäftsklima leicht. Bei gestiegenen Lagerüberhängen soll die Produktion seltener ausgedehnt werden. Das Klima im Bereich Herstellung von DV-Geräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen verbesserte sich abermals leicht. Die befragten Firmen waren zwar nicht mehr ganz so zufrieden mit ihrer derzeitigen Lage, für das kommende Halbjahr wurde jedoch deutlich häufiger mit einem Geschäftszuwachs gerechnet. Auch bei der Ausfuhrtätigkeit wurden weitere Zuwächse erwartet.
Dementsprechend soll die Produktion erneut angehoben und zusätzliche Mitarbeiter eingestellt werden. Im Fahrzeugbau
gab der Klimaindikator nach. Die Urteile zur aktuellen Lage fielen zwar wieder günstiger aus, per Saldo wurden für die kommenden Monate jedoch Geschäftsabschwächungen erwartet. Die Exporterwartungen hingegen verließen den negativen Bereich und waren von verhaltenem Optimismus gezeichnet. Die Nachfrage stieg zwar weiter, verlor jedoch an Dynamik. Die Produktionspläne wurden merklich nach oben revidiert. Im Bereich Glasgewerbe, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden kühlte sich das Klima deutlich ab. Die Urteile zur aktuellen Geschäftslage fielen sichtlich ungünstiger aus. Die Exporterwartungen gaben zwar leicht nach, lagen aber weiterhin merklich oberhalb des Vorjahreswertes. Die allgemeinen
Geschäftserwartungen trübten sich ungeachtet dessen spürbar ein und waren von Zurückhaltung geprägt. Im Papiergewerbe
fielen die Lageurteile – bei einem gestiegenen Auftragsbestand – wieder deutlich positiver aus. Die Geschäftserwartungen
hingegen gaben nach und waren von Zurückhaltung geprägt. Insgesamt verbesserte sich das Geschäftsklima. Die Exporterwartungen gingen zwar leicht zurück, es wurde aber weiterhin mit Zuwächsen gerechnet.
Dementsprechend wurden auch die Produktionspläne ausgeweitet. Im Druckgewerbe klarte das zuletzt negative Geschäftsklima merklich auf. Sowohl die Auftragsbestände als auch die derzeitige Geschäftslage wurden deutlich günstiger eingestuft. Die zuletzt negativen Exporterwartungen waren diesen Monat von sichtlichem Optimismus geprägt und auch bei den Geschäftsperspektiven wurde die Zurückhaltung von einer positiven Einschätzung abgelöst. Die Produktionspläne wurden entsprechend angehoben. Das Klima in der Gummi- und Kunststoffbrache verbesserte sich nur minimal, da sich die günstigeren Lageurteile und die weniger positiven Zukunftsaussichten beinahe die Waage hielten. Die Befragungsteilnehmer rechneten per Saldo mit einem weiteren Anstieg der Ausfuhrtätigkeit. Der Klimaindikator im Holzgewerbe (ohne Möbelhersteller) stieg, weil die Firmen – auch dank besserer Exportaussichten – merklich zuversichtlicher auf die kommenden Monate blickten. Die aktuelle Lage hingegen wurde weniger günstig bewertet.