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Bauhauptgewerbe: Geschäftsklima auf neuem Rekordhoch

ifo Konjunkturperspektiven 11/2016 – 43. Jahrgang

I.
Im Bauhauptgewerbe hat sich das Geschäftsklima im November zum achten Mal in Folge verbessert und hat mittlerweile den höchsten Wert seit der Wiedervereinigung erreicht.
Sowohl die Urteile zur aktuellen Geschäftslage als auch die Aussichten für die nächsten sechs Monate fielen nochmals positiver aus. Die Auslastung der Gerätekapazitäten stieg auf 74,9% und übertraf damit den vergleichbaren Vorjahreswert um rd. einen Prozentpunkt. Etwas häufiger als im Vormonat (26% gegenüber 25%) berichteten die Testteilnehmer über Behinderungen der Bautätigkeit. Mit 11% entfiel der größte Teil der Meldungen auf Auftragsmangel; 10% der Firmen klagten über Arbeitskräftemangel. Negative Witterungseinflüsse spielten kaum eine Rolle (4% der Firmen). Die Reichweite der Auftragsbestände blieb im Durchschnitt der Bausparten unverändert bei 3,4 Monaten.
Per Saldo empfanden nur 1,4% der befragten Firmen den aktuellen Auftragsbestand als zu klein; vor Jahresfrist lag dieser Umfragewert bei 12,4%. Nach den Firmenmeldungen zu schließen, wurden die Preise etwas häufiger angehoben als im Vormonat. Zudem ging eine wachsende Zahl von Baufirmen davon aus, in der nahen Zukunft die Preise weiter erhöhen zu können. Die zuvor schon häufige Bereitschaft der Unternehmen, ihren Personalbestand in den nächsten drei bis vier Monaten aufzustocken, ist im November noch einmal gewachsen.

II.
Im Hochbau ist der Geschäftsklimaindikator etwas zurückgegangen (von 15,3 auf 13,3); dies betraf den öffentlichen und den gewerblichen Hochbau. Im Wohnungsbau blieb dagegen das Geschäftsklima unverändert günstig. Im gewerblichen und im öffentlichen Hochbau wurden die aktuelle Geschäftslage, vor allem aber die Geschäftsaussichten für die nächsten sechs Monate, ungünstiger eingeschätzt als im Vormonat. Im Wohnungsbau stand eine nicht mehr ganz so positive Einschätzung der derzeitigen Geschäftslage einer spürbaren Verbesserung der Geschäftsaussichten gegenüber. Knapp ein Viertel der Befragten meldete Behinderungen bei der Durchführung von Bauaufträgen, in der Mehrzahl wegen Auftragsmangels (11% nach 9% im Vormonat). Arbeitskräftemangel wurde unverändert von 7% der Befragten als Hinderungsgrund angeführt. Die Geräteauslastung blieb unverändert bei 76% und lag damit um 1,4 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Die Auftragsbestände verharrten im gewerblichen Hochbau bei 3,8 Monaten und stiegen im Wohnungsbau auf 3,5 Monate. Im
öffentlichen Hochbau gab der Bestandswert leicht nach (von 3,2 auf 3,1 Monate). Im Hochbau insgesamt waren die Auftragspolster umfangreicher als vor Jahresfrist (3,5 Monate gegenüber 2,9 Monate). Den Testergebnissen zufolge konnten die befragten Firmen öfter als zuletzt höhere Preise durchsetzen. Zudem war die Aussicht auf zukünftige Preisanhebungen – vor allem im Wohnungsbau – verbreiteter als bisher.

III.
Im Tiefbau hellte sich das Geschäftsklima merklich auf. Die befragten Unternehmen bewerteten ihre aktuelle Lage spartenübergreifend als positiver. Auch im Hinblick auf die Entwicklung in den kommenden sechs Monaten waren die Tiefbaufirmen merklich zuversichtlicher als bisher. Der Ausnutzungsgrad der Maschinenkapazitäten blieb unverändert bei 73,9% und lag damit über dem Vorjahresniveau von 73,1%. Etwas weniger Firmen als im Vormonat (30% gegenüber 31%) meldeten Beeinträchtigungen der Bautätigkeit.
Am häufigsten wurde dabei über einen Mangel an Arbeitskräften (13%) bzw. Aufträgen (11%) geklagt. Die Auftragsreserven lagen im Straßenbau bei 2,8 Monaten (nach 2,9 Monaten im Oktober) sowie im sonstigen Tiefbau bei 3,6 Monaten (nach 3,5 Monaten im Oktober). Im Durchschnitt der Tiefbausparten wurde mit 3,3 Produktionsmonaten der Vorjahreswert um 0,4 Monate übertroffen. Die Firmenmeldungen deuten darauf hin, dass die Preise für Tiefbauleistungen etwas häufiger als im bisherigen Jahresverlauf angehoben werden konnten. Für die kommenden Monate gingen die Firmen von weiteren Preiserhöhungsspielräumen aus.