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Industrie: Weniger günstiges Geschäftsklima

ifo Konjunkturperspektiven 11/2016 – 43. Jahrgang

I.
Der Geschäftsklimaindikator gab auf hohem Niveau leicht nach, weil der Optimismus hinsichtlich der weiteren Geschäftsentwicklung abnahm. Auch aus dem Ausland wurden weniger neue Impulse erwartet. Mit der aktuellen Lage waren die Unternehmen beinahe genauso zufrieden wie im Vormonat. Der Auftragsbestand stieg zwar weiter an, die expansiven Produktionspläne wurden dennoch etwas nach unten revidiert.

II.
Im Bereich der Vorleistungsgüter sank der Geschäftsklimaindikator ebenfalls auf hohem Niveau. Die Befragungsteilnehmer zeigten sich zwar erneut zufriedener mit ihrer derzeitigen Geschäftssituation, die Geschäftserwartungen sanken jedoch – obwohl mit etwas günstigeren Absatzchancen im Ausland gerechnet wurde. Die Zufriedenheit mit dem Auftragsbestand nahm ab, dementsprechend soll die Produktion seltener ausgeweitet werden. Das Geschäftsklima in der Investitionsgüterbranche verschlechterte sich leicht, der Saldo lag aber weiterhin oberhalb des Vorjahreswertes. Bei einem weniger günstigen Auftragsbestand nahmen die positiven Stimmen zur aktuellen Geschäftslage ab. Die Exporterwartungen wurden merklich
schwächer bewertet, was sich teilweise auch in den allgemeinen Geschäftsperspektiven niederschlug. Die Produktion soll dementsprechend etwas weniger häufig angehoben werden. Die Produzenten aus dem Bereich der Konsumgüter waren mit ihrer momentanen Situation zufriedener, der Saldo war jedoch geringer als vor Jahresfrist. Die Urteile zur weiteren Geschäftsentwicklung waren – bei deutlich gesunkenen Exporterwartungen – hingegen weniger positiv. Der Bestand an Fertigwaren sank und die Nachfrage legte weiter zu, was zu ausgeweiteten Produktionsplänen führte. Im Ernährungsgewerbe sank der Klimaindikator, weil beide Teilkomponenten leicht nachgaben. Die Exporterwartungen blieben beinahe unverändert und die Produktion soll seltener angehoben werden.

III.
In der chemischen Industrie wurde die aktuelle Lage wieder günstiger eingestuft. Die Geschäftserwartungen waren jedoch nur mehr von leichtem Optimismus geprägt, so dass der Geschäftsklimaindikator insgesamt sank. Per Saldo rechneten die Unternehmen mit einem Anstieg der Ausfuhrtätigkeit. Die Produktionspläne blieben dabei beinahe unverändert expansiv. Der Auftragsbestand wurde wieder günstiger bewertet. Im Bereich der Metallerzeugung und -bearbeitung fiel der Klimaindikator wieder in den negativen Bereich. Die Meldungen zur aktuellen Lage waren sichtlich kritischer, der Saldo lag aber deutlich oberhalb des Vorjahreswertes.
Aufgrund gesunkener Exporterwartungen gaben auch die Geschäftsperspektiven nach. Die Produktion soll weniger häufig expansiv gestaltet werden. Obwohl die Umfrageteilnehmer im Maschinenbau erneut günstigere Absatzchancen auf den ausländischen Märkten erwarteten, blickten sie nicht mehr ganz so optimistisch auf die kommenden Monate. Ihre aktuelle Lage bewerteten sie jedoch wieder als positiver. Insgesamt gab der Geschäftsklimaindikator leicht nach. Bei gestiegenen Auftragsbeständen wurden die Produktionspläne weiter ausgeweitet. Bei den Herstellern von elektrischen Ausrüstungen war die Stimmung so gut wie seit Juli 2011 nicht mehr. Auch wenn aus dem Exportgeschäft etwas weniger neue Impulse erwartet
wurden als zuletzt, rechneten die Unternehmen mit weiteren Geschäftszuwächsen im kommenden Halbjahr.
Der Auftragsbestand wurde erneut günstiger bewertet und die Produktion soll häufiger ausgeweitet werden. Im Bereich Herstellung von DV-Geräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen sank der Klimaindikator, da sowohl die Urteile zur aktuellen Lage als auch die Geschäftserwartungen weniger günstig ausfielen. Neue Absatzchancen auf den ausländischen Märkten wurden nur mehr vereinzelt gesehen.
Dementsprechend wurden auch die expansiven Produktionspläne etwas gekürzt. Die Lageurteile im Fahrzeugbau fielen nicht mehr ganz so positiv aus wie zuletzt, dafür rechneten wieder mehr Firmen mit Geschäftszuwächsen in den kommenden sechs Monaten. Insgesamt veränderte sich das Geschäftsklima kaum. Bei einer beinahe konstanten Einschätzung des Auftragsbestands wurden die Produktionspläne weniger expansiv gestaltet. Die zuletzt positiven Erwartungen bezüglich des Auslandgeschäfts waren nun von Skepsis geprägt. Im der Branchengruppe Glasgewerbe, Keramik, Verarbeitung von Steinen
und Erden verschlechterte sich das weiterhin gute Geschäftsklima.
Die günstigere Bewertung der momentanen Lage wurde von den weniger positiven Urteilen mit Blick auf die weitere Geschäftsentwicklung überlagert. Im Auslandsgeschäft wurden zwar weiterhin Zuwächse erwartet, jedoch etwas seltener als im Vormonat. Die Produktionspläne waren, bei gestiegenen Lagerüberhängen, nicht mehr so expansiv wie zuletzt. Während die Unternehmen des Papiergewerbes mit ihrer derzeitigen Geschäftslage erneut zufriedener waren, trübten sich die Geschäftsperspektiven ein. Trotz der Erwartung neuer Impulse aus dem Ausland wurde per Saldo mit Geschäftsabschwächungen in den kommenden Monaten gerechnet. Die Produktion soll bei sichtlich gesunkenen Lagerüberhängen wieder ausgeweitet werden. Im Druckgewerbe bewerteten die befragten Firmen sowohl ihre aktuelle Lage als auch ihre Geschäftserwartungen geringfügig günstiger. Insgesamt stieg der Geschäftsklimaindikator leicht und drehte in den positiven Bereich.
Die Beurteilung des Auftragsbestands fiel merklich schwächer aus und die Produktion soll – trotz zu niedriger Bestände an Fertigwaren – gedrosselt werden. Auf den ausländischen Märkten wurden wieder neue Absatzchancen ausgemacht. In der Gummi- und Kunststoffbrache wurde die derzeitige Lage wieder als besser bewertet. Trotz gesunkener Exporterwartungen blickten die Firmen etwas optimistischer auf die kommenden Monate. Bei einer weiterhin dynamischen Nachfrageentwicklung wurden die Produktionspläne wieder nach oben revidiert. Im Holzgewerbe (ohne Möbelhersteller) wurde die derzeitige Lage geringfügig weniger positiv wahrgenommen, für die kommenden Monate wurden jedoch wieder häufiger Geschäftszuwächse erwartet. Das Geschäftsklima verbesserte sich insgesamt leicht. Trotz günstigerer Exporterwartungen soll die Produktion vorerst nicht weiter angehoben werden.