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Porsche und MAN-Trucks fahren elektrisch

08.11.2016

Fahrzeugbauer in Deutschland folgen zunehmend dem Trend zur E-Mobilität. Ob Pkw oder Nutzfahrzeuge – Hersteller wie Porsche und MAN entwickeln und produzieren parallel zu den herkömmlichen Serien neue Modelle mit Elektro-Antrieb. Um Variantenvielfalt zu bieten, aber auch Absatzschwankungen steuern zu können, haben beide Unternehmen ihre Logistikketten an die neuen Anforderungen angepasst.

„Mission E“ heißt das 600 PS starke Konzeptfahrzeug von Porsche, das von zwei Elektromotoren angetrieben wird. Der Sportwagen mit einer Reichweite von etwa 500 Kilometern wird am Produktionsstandort Stuttgart Zuffenhausen gefertigt. „Das ist ein klares Bekenntnis zu unserer Heimatregion“, erklärte Logistikleiter Oliver Bronder vergangene Woche auf dem Deutschen Logistik-Kongress (DLK) in Berlin. Er betonte auch, dass der E-Porsche sportliches und umweltbewusstes Fahren miteinander vereine. In Zeiten der Digitalisierung sind die Fahrzeuge zudem mit Online- und IT-Features ausgestattet. Die digitale Integration ist bei Porsche auch in den Fabriken das Gebot der Stunde. „Sowohl in der Produktion als auch in der Logistik streben wir einen hohen Automatisierungsgrad an“, so Bronder. Und das bei einem ebenfalls hohen Individualisierungsgrad. Weil Kunden bis zehn Tage vor dem Produktionsstart Änderungswünsche für ihren bestellten Wagen anmelden dürfen, muss Porsche einige Herausforderungen in seiner Lieferkette bewältigen. „Unsere Lagerstrategie, unsere Materialbeschaffung und unser Konzept, mit dem wir die Anlieferung von Teilen an unsere Werke steuern, haben wir entsprechend angepasst“, erläutert der Logistikleiter. Bronder beschrieb noch weitere Bereiche, in denen innovative und moderne Logistik für Porsche eine wichtige Rolle spielt. „Für einen besseren Schutz der Umwelt streben wir unter anderem den Einsatz von Elektro- und Lang-Lkw für die Werksverkehre und andere Transporte an.“ Darüber hinaus arbeiten die Ingenieure an Konzepten für das autonome Fahren.

Elektrische Antriebe sind auch für den Nutzfahrzeug-Hersteller MAN ein wichtiges Thema. Es ist aus Sicht des Unternehmens vor allem bei der Produktion von Bussen relevant, die im öffentlichen Personennahverkehr zum Einsatz kommen. „Wir gehen davon aus, dass Stadtbusse in Deutschland ab 2025 mehrheitlich elektrisch angerieben werden“, so Michael Ulverich, Leiter Produktion Truck bei der MAN Truck & Bus AG. Auf dem DLK in Berlin verriet er, dass sich MAN etwa für das Jahr 2020 auf die Serienproduktion von E-Bussen einstellt. Potenziale für den Einsatz elektrisch betriebener Lkw sieht Ulverich kurzfristig vor allem in den Werksverkehren. Der Nutzfahrzeugbauer steht damit zurzeit vor der Herausforderung, die Produktion von Fahrzeugen mit elektrischen Antrieben in seine bestehenden Montageprozesse zu integrieren.

Ulverich betonte in diesem Zusammenhang die Bedeutung von Volumens-Flexibilität und die Fähigkeit, auf Marktschwankungen zu reagieren. „Wir produzieren Investitionsgüter, deren Vertrieb zahlreichen Markteinflüssen unterliegt.“ MAN will Fahrzeuge künftig aus acht Modulen produzieren. Die Herausforderung für die Logistik besteht unter anderem darin, die verschiedenen Produktionslinien mit den kompletten Modulen zu versorgen. „Von der Modularisierung versprechen wir uns einen wichtigen Effizienzschub“, sagt Michael Ulverich. Für mehr Effektivität und Wertschöpfung soll zudem verstärkte Frachtraumoptimierung sorgen. Hier arbeitet MAN bereits jetzt mit einer IT-Plattform zur Tourenoptimierung bei Anlieferungen.