IP-Mittelstand

Informationen rund um die Uhr

Lesen Sie auf den folgenden Seiten Wichtiges aus der Praxis für die Praxis.

Direktkontakt? Sehr gerne! 02 34/47 69 235 oder kontakt(at)ip-mittelstand.de.

Großhandel

Geschäftsklimaindikator sinkt


I.
Im Großhandel hat sich das Geschäftsklima im Februar verschlechtert. Zwar waren die  Befragungsteilnehmer weiterhin vielerorts zufrieden mit der aktuellen Geschäftsentwicklung, jedoch
etwas weniger häufig als in den vorangegangenen drei Monaten. Auch die Geschäftsaussichten büßten an Zuversicht ein. Im November hatte der Umsatz deutlich zugenommen (nominal 6,9; real 4,1%). Nach einem Rückgang im Januar zeigten sich die Teilnehmer nun wieder sehr zufrieden mit der Umsatzentwicklung im
Vergleich zum Vorjahresmonat. Der Lagerbestand wurde seltener als im Vormonat als zu hoch bewertet. Die Bestellpläne lassen auch weiterhin per saldo auf eine Ausweitung der Bestellungen
schließen. Die Zahl der Beschäftigten hat sich dem Statistischen Bundesamt zufolge im November positiv entwickelt (1,3%). Die Großhändler planten, den Personalbestand per saldo auch in den
kommenden drei Monaten auszubauen. Der amtliche Index der Großhandelsverkaufspreise ist im Januar um 2% gestiegen. Auch im Februar berichteten die Befragten vielerorts von Preissteigerungen
und für die kommenden Monate werden gute Preissetzungsspielräume erwartet.

II.
Im Großhandel mit elektronischen Haushaltsgeräten, Foto- und optischen Erzeugnissen hat sich das Geschäftsklima – nach einer hervorragenden Entwicklung seit April 2017 – verschlechtert. Zwar
zeigten sich die Befragten weiterhin höchst zufrieden mit der aktuellen Geschäftslage, es wurde jedoch deutlich seltener mit einer weiteren Geschäftsbelebung im nächsten Halbjahr gerechnet.
Nach den offiziellen Statistiken ist der Branchenumsatz 2017 deutlich gestiegen (im November real um 7,1%). Die Befragten zeigten sich vielerorts zufrieden mit der Umsatzentwicklung im Januar zur
Jahresfrist. Die Beurteilung des Lagerbestands liegt weiterhin deutlich unterhalb des langfristigen Durchschnitts und die Teilnehmer planten, die Bestellmengen in den nächsten Monaten vielerorts
auszuweiten. Nach dem Statistischen Bundesamt ist die Zahl der Beschäftigen im Oktober und November 2017 mit 0,3 bzw. 0,4% nur noch leicht gestiegen. Dagegen planten die Teilnehmer,
den Personalbestand in den nächsten drei Monaten deutlich häufiger auszuweiten. Der Index der Großhandelsverkaufspreise ist für die Branche im Dezember nur minimal gestiegen (0,1%). Auch
für den Januar berichteten die Befragten kaum von Preissteigerungen. Für die kommenden Monate wurden per saldo gute Preisgestaltungsmöglichkeiten erwartet.

III.
Im Großhandel mit Möbeln, Einrichtungsgegenständen, Lampen und Leuchten hat sich das Geschäftsklima abgekühlt. Die Befragten waren sichtlich seltener zufrieden mit der aktuellen Geschäftslage
(zuletzt wurde im April 2017 ein ähnlich niedriger Wert berechnet). Für die kommenden sechs Monate wurde dennoch vielerorts mit einer Geschäftsbelebung gerechnet, wenn auch etwas weniger
häufig als zuletzt. Nach den offiziellen Zahlen ist der Umsatz im November 2017 real um 3,9% gestiegen. Im aktuellen Befragungszeitraum zeigten sich die Teilnehmer äußerst zufrieden mit der
Umsatzentwicklung des Vormonats im Vorjahresvergleich. Der Lagerbestand wurde aktuell häufiger als zu hoch beurteilt. Der Saldo blieb jedoch weiter deutlich unterhalb des branchentypischen
Durchschnitts und die Bestelltätigkeit dürfte vielerorts weiter ausgeweitet werden. Nach den offiziellen Daten ist die Zahl der Beschäftigten im November nur minimal gestiegen (0,2%). Den
Befragungsergebnissen zufolge planten die Teilnehmer, die Mitarbeiterzahl weiter auszuweiten, wenn auch weniger häufig als in den Vormonaten. Der Index der Großhandelsverkaufspreise ist für
die Branche im Januar – nach einem Rückgang seit September 2017 – wieder leicht gestiegen (0,4%). Aktuell sahen sich die Teilnehmer wieder zu Preiszugeständnissen gezwungen. Für die kommenden
Monate wird deutlich seltener mit guten Preisgestaltungsmöglichkeiten gerechnet.

IV.
Im Großhandel mit landwirtschaftlichen Grundstoffen und lebenden Tieren hat sich das negative Geschäftsklima verbessert und lag nun über dem langfristigen Mittelwert. Die befragten Firmen
waren zufriedener mit der aktuellen Geschäftslage und blickten der Zukunft seltener mit Pessimismus entgegen. Der Umsatz hatte sich den offiziellen Statistiken zufolge im Jahr 2017 negativ
entwickelt. Aktuell äußerten sich die Teilnehmer per saldo zufriedener mit der Entwicklung des Umsatzes im Vergleich zum Vorjahresmonat. Der Lagerbestand wurde seltener als zu hoch bezeichnet,
dennoch planten die Befragten, die Bestellungen einzuschränken. Dies könnte im Zusammenhang mit den negativen Verkaufspreiserwartungen stehen. Auch im aktuellen Befragungszeitraum
mussten die Händler deutliche Preiszugeständnisse machen. Der Index der Großhandelsverkaufspreise ist für die Branche im Dezember und Januar gesunken. Die Zahl der Beschäftigten
hat sich dem Statistischen Bundesamt zufolge im November leicht positiv entwickelt (0,5% Zuwachs). Den Befragungsergebnissen zufolge dürfte der Personalbestand in den nächsten Monaten stabil bleiben.